Am 04. Oktober 2022 fand wie gewohnt im „Schärdschher“ das vierte diesjährige Clusterteam-Treffen zu Neuen Energiesystemen um Bernd Felgentreff statt. Den 16 Teilnehmenden wurde ein abwechslungsreiches Programm mit spannenden Referenten rund um die Themen Wärmewende, schwimmende Photovoltaikanlagen und stationäre Energiespeicher geboten.

Zu Beginn der Veranstaltung stellte sich das von der SAENA in Halle/Saale in diesem Jahr neu gegründete Kompetenzzentrum für Kommunale Wärmewende (WKW) vor. In seinem Vortrag verdeutlichte Moritz John den zunehmenden Bedeutungsgewinn der Kommunalen Wärmewende mit Ergebnissen seitens der Bundesregierung und dem Strukturstärkungsgesetz für die Kohleregionen. Ziel des KKW ist die Unterstützung der Kommunen bei der Wärmeplanung durch einen Wissens- und Beratungstransfer und der Verbindung mit Akteuren. Zu den Hauptanliegen der bisher eingegangenen Anfragen am KKW zählt – neben Informationen zu Wärmeversorgungstechnologien und Förderungen – die Erstellung von Kommunalen Wärmeplänen (KWP). Diese wurden von Herrn John am Ende seines Vortrags noch einmal im Detail beleuchtet.

Im zweiten Vortrag des Abends gab Alexander Leistner von der BayWa r.e. einen detaillierten Einblick in die technischen Besonderheiten und Erfahrungen aus dem Projektmanagement von schwimmenden Photovoltaikanlangen (Floating PV). Die BayWa r.e. ist weltweit führender Entwickler und Anbieter von Energielösungen im Bereich der Erneuerbaren Energien und bietet für u.a. PV-Projekte eine geschlossene Wertschöpfungskette an. Seit 2018 ist man im Bereich von Floating-PV unterwegs. Nachdem die ersten Projekte in den Niederlanden starteten, kommt nun auch dem deutschen Markt eine steigende Bedeutung zu. Eine erste Anlage mit 3 MWp wurde bereits in Haltern umgesetzt. Schwimmende PV-Anlagen weisen viele Gemeinsamkeiten mit Freiflächenanlagen auf. Sie sondern sich jedoch beim Materialeinsatz, Aufbauzeiten und der Vermeidung von Landnutzungskonflikten ab und bieten für nicht touristisch genutzte Wasserflächen zusätzliche Nutzungspotenziale.

Am 15. September 2022 trat die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) in Kraft. Wie diese mit den praktischen Arbeiten von Ingenieursdienstleistern in der Energietechnikbranche einhergeht, stellte André Müller, Geschäftsführer der BCC-Energie, am Beispiel einer Studie seines Unternehmens und der e7-Gruppe vor. BCC-Energie und e7 verfolgen in der Planung von Quartieren und Wärmenetze eine sehr weitreichenden und detaillierten Planungsansatz, der von Gebäuden- und Verbrauchsanalysen, über die Strukturierung des Wärmenetzes und Simulation der Anlagentechnik auch die Wirtschaftlichkeit mit einbezieht sowie die Planungen technisch umsetzt. Die im BEW integrierten Fördermodule greifen größtenteils diese Verfahrensschritte auf. Sie bieten ein Werkzeug und Verfahren zur Qualifikation und Entscheidung des Aufbaus von Wärmenetzen in der Kommune und basieren auf ingenieurstechnisch nachgewiesenen Ergebnissen zur technischen Umsetzung.

Zum Abschluss des Abends stellte Kees van de Kerk von Volterion die neueste Generation an Redox-Flow-Batterien als stationäre Batteriespeicher vor. Diese Batterien speichern elektrische Energie in chemischen Verbindungen. Zwischen zwei getrennten Kreisläufen aus energiespeichernden Elektrolyten werden über eine Membran Ionen ausgetauscht. Volterion setzt dieses Verfahren technisch in sog. Stacks um, wo mehrere elektrochemischen Zellen kompakt „gestapelt“ und über eine Steuereinheit elektronisch überwacht werden.

Wir bedanken uns bei allen Referenten und freuen uns Sie auch beim letzten Treffen des Clusterteams Neue Energiesysteme am 06.12.2022 begrüßen zu dürfen.

Hier die Präsentationen zu den Vorträgen:
1. Das KWW – Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende stellt sich vor, Moritz John, KWW
2. Die BEW – Bundesförderung für effiziente Wärmenetze – Umsetzung am Beispiel der Verbandsgemeinde Muldestausee, André Müller, BCC-Energie
3. Floating PV – Die schwimmende Photovoltaikanlage, Alexander Leistner, BayWa r.e.