Erstes Expertengespräch der Energiemetropole Leipzig zum Thema Wasserstoff in der kommunalen Praxis

 

Am 20.05.2021 fand das erste Expertengespräch der Energiemetropole Leipzig statt. In der 90-minütigen Online-Veranstaltung wurde den knapp 20 Teilnehmern zunächst ein Überblick der Stadt Leipzig, Amt für Wirtschaftsförderung, zu den aktuellen Aktivitäten zum Thema Wasserstoff gegeben. Momentan werden auf städtischer Ebene geeignete Rahmenbedingungen gesucht und relevante Akteure eingebunden. Die Stadt ist seit Anfang des Jahres Mitglied beim mitteldeutschen Wasserstoffnetzwerk HYPOS e.V. und arbeitet an einer Studie zu den aktuellen Projekten in der gesamten Region. Es ist beabsichtigt die Idee der Wasserstoff-Stadt Leipzig in Zukunft über einen „Runden Tisch“ aus Vertretern von lokaler Wirtschaft und der Zivilgesellschaft konkreter zu gestalten.

Im zweiten Vortrag wurde durch Herrn Dr. Altfeld, evety GmbH, ein sehr detaillierter und mit Praxisbeispielen veranschaulichter Einblick in die Anforderungen eines Wasserstoff-Ökosystems auf kommunaler Ebene gegeben. Wasserstoff bildet durch seine vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und Wertschöpfungsstufen ein Entwicklungsfeld, dass einer ganzheitlichen strategische Ausrichtung bedarf. Dabei stehen kommunale Unternehmen vor komplexen Fragenstellungen zu Erzeugung und Anwendung in Industrie und Gewerbe, in Mobilität oder in der Wärmeerzeugung sowie auch zur Entwicklung geeigneter Kundenmodelle.

Diesbezüglich wurde dann im letzten Vortrag der Veranstaltung aus technischer Sicht eine Antwort gegeben. Herr Brandenburg von den Stadtwerken Leipzig stellte den Neubau des Heizkraftwerks-Süd in Dölitz-Dösen vor. Im Zuge des Braunkohleausstiegs in der Region und dem Übergang von fossilen auf regenerative Energieträger wurden von den Stadtwerken umfangreiche und vielfältige Studien für zukünftige Erzeugertechnologien erforscht und priorisiert. Das neue HKW-Süd wird mit einer 100%igen H2-ready Technologie ausgestattet werden, was einen Übergang der Erdgasnutzung auf Wasserstoff flexibel möglich macht. Zusätzlich wird im Areal des Kraftwerks ein Kompetenzzentrum für Energie und H2 angestrebt. Mit dem Förderprojekt LOEWE (Leipzig ohne Emission mit Wasserstoffenergie) zum Aufbau einer Infrastruktur für Wasserstoff zur sukzessiven Dekarbonisierung der Fernwärmeversorgung soll ein erster Schritt getan werden.

Wir bedanken uns vielmals bei allen Referenten für die informativen und kurzweiligen Vorträge und bei den Teilnehmern für ihr Interesse. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen beim nächsten Expertengespräch.